Portal:Naturparadies Rossbrand
Der Rossbrand ist durch eine Bergzerreißung gekennzeichnet. Darunter versteht man das Aufreißen eines Felsens entlang hangparalleler Talschub- oder Hangzerreißungsklüfte. Dieser Prozess wird durch Frostverwitterung, die Sprengwirkung des Eises, durch das ständige Auftauen und Wiedergefrieren des Wassers in den Klüften des Gesteins verstärkt. Das Ergebnis sind Mehrfachgrate mit darin eingebetteten Mulden, in denen sich Regen- und Schmelzwasser stauen, wodurch sich Tümpel bilden. Der Rossbrand (1770m) gehört geologisch zur Grauwackenzone und wird aus paläozoischen Gesteinen aufgebaut. Die grauen und schwarzen Phylite entstanden aus tonigen Ablagerungen in einem Meeresbecken die Porphyroide dagegen, wie zum Beispiel der Bozener Quarzporphyr, aus einer kieselsäurereichen, vulkanischen Glutwolke. In der variszischen und alpidischen Gebirgsbildungsphase wurden die Ablagerungen in metamophe Gesteine umgewandelt.
Das Bild der Salzburger Landschaft wird sehr stark durch den Wald geprägt, der mehr als die Hälfte der Landesfläche (52%) einnimmt. Hier gibt es aufgrund der ausgeprägten klimatischen Differenzierung und kleinflächig stark wechselnden geologischen Verhältnisse für jede Höhenstufe charakteristische natürliche Waldgesellschaften. In den Tallagen dominieren Laubwaldgesellschaften.
Mittlere Höhenlagen bis 1.200m nimmt der Fichten-Tannen-Buchen-Mischwald, höhere Lagen der Fichten-Lärchenwald ein. Die Waldgrenze auf rund 1.700m bildet oft ein reiner Lärchenwald, mit Zirben, an den eine Latschen- bzw. Grünerlenregion anschließt. Der natürliche Hauptbaum im Pongau ist die Fichte. Zwischen 800 und 1.200m kommt sie gemeinsam mit der Tanne und je nach Kalkgehalt des Bodens auch mit der Buche vor. In höheren Lagen ist sie allein bestandbildend. Ab 1.500m nimmt der Lärchenanteil immer mehr zu und bis zur Waldgrenze in ca. 1.700m ist dann auch die Zirbe beigemischt. Die wichtigsten Faktoren für das Baumwachstum in dieser Höhe sind Licht und Wärme.
Bäume können im alpinen Höhenklima mit Schneehöhen bis zu 3m und einer durchgehenden Schneedecke von 8 Monaten nur an besonders begünstigten Stellen wachsen. Knorrige und windzerzauste Exemplare von Fichten, Lärchen und Zirben lassen die extremen Umweltbedingungen erahnen. So kann es vorkommen, dass erst 2m hohe Bäume bereits ein alter von über 50 Jahren aufweisen. Einzelne Zirben können bis zu 1.000 Jahre alt werden. Oberhalb der Waldgrenze findet man nur noch von Menschen geschaffene Almflächen und Zwergsträucher, wie Alpenrosen, Preiselbeeren, Zwergwacholder oder Latschen. Knapp die Hälfte des Salzburger Waldes, wie auch am Rossbrand, wird von der österreichischen Bundesforste AG betreut und bewirtschaftet.